Die Performance von Private Equity unter dem Einfluss konjunktureller Zyklen

Im Juni-Newsletter widmeten wir uns der langfristigen Umsetzung von Private-Equity-Investments in PE-Fonds. Da PE-Fonds in den ersten drei Jahren nur ungefähr 40 % des zugesagten Kapitals investieren, legten wir Investoren gut durchdachte und realistische langfristige Anlagestrategien nahe.

In der Oktoberausgabe liegt unser Fokus nun auf der Wertentwicklung von PE-Fonds-Vintages über ökonomische Zyklen hinweg. Dabei betrachten wir insbesondere den wachstumsstarken, inflationsarmen Zeitraum zwischen 2009 und 2018 sowie die Jahre vor der Finanzkrise. Diese beiden Zeiträume liefern uns wertvolle Erkenntnisse für künftige Anlagestrategien.

Empirische Daten zeigen, dass PE-Investitionen die besten Anlageergebnisse generieren, wenn das Marktumfeld schwierig ist und die Marktteilnehmer in „Panik“ dazu neigen irrational zu handeln. Ein Beispiel für ein solches Umfeld ist die Zeit während und nach der Finanzkrise.

Heute sehen wir uns gleich mit mehreren ungünstigen Entwicklungen konfrontiert: Die Inflation ist auf dem höchsten Stand seit den 1970ern, viele Zentralbanken verfolgen trotz der vorhandenen Rezessionstendenzen einen aggressiven geldpolitischen Straffungskurs, die Konfrontation zwischen Russland und dem Westen gefährdet eine zuverlässige und erschwingliche Energieversorgung und der Klimawandel sorgt für Unsicherheit bei der zuverlässigen Versorgung mit bezahlbaren Nahrungsmitteln.

Dazu kommt, dass die weltweiten Aktienmärkte1 im bisherigen Jahresverlauf um 25 % eingebrochen sind. Die Endfälligkeitsrenditen staatlicher Emittenten2 sind um ca. 2,5 Prozentpunkte gestiegen, die von Hochzinsanleihen haben sich verdoppelt.

Dennoch ist es wichtig, dass Investoren ihre Private-Asset-Anlagestrategie beibehalten, im Rahmen derer – wie in unserem vorigen Newsletter erläutert – über die nächsten sechs Jahre weiter kontinuierlich investiert wird. Der Anlageerfolg ist gerade dann am größten, wenn der Markt gerade die Talsohle durchschritten hat.

Hinweis: Aus der Ertragsentwicklung der Vergangenheit lässt sich nicht zwangsläufig auf die Ertragsentwicklung der Zukunft schließen, denn die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind nicht mit denen der Vergangenheit vergleichbar, die sich unter Umständen auch nicht wiederholen.
Bewertung per 30. Juni 2022. Nordamerikanische und europäische Unternehmen in den Primär-Buyout-Fonds von Altamar – ausschließlich Primaries. Ausschließlich Unternehmen aus dem Debt-Bereich. Die Stichprobe umfasst 4.010 Unternehmen zum Stichtag 30. Juni 2022.
Gewichtung der Multiplikatoren (MOIC, DPI, RVPI und realisierter Kapitalverlust) nach Investitionskosten. Buyout-Multiplikator (EV/EBITDA), Leverage-Multiplikator (Nettoverschuldung/EBITDA) sowie Entry-Kennziffern und Medianwerte. Realisierter Kapitalverlust = realisierter Verlust geteilt durch realisierte Gesamtkosten. Realisierter Kapitalverlust zwischen 2019 und 2022 angesichts des geringen Veräußerungsvolumens im Zeitraum unbedeutend (k. A.). Die Zahlen beziehen sich auf die ausgereiften Altamar Private Equity, S.G.I.I.C., S.A.U. Commingled Fonds: ABE, ABG, Altamar V, Altamar VIII und Altamar X.

Vor der Finanzkrise nahmen sowohl Entry-Multiplikatoren (EV/EBITDA) als auch Leverage-Multiplikatoren (Verschuldung/EBITDA) immer weiter zu und erreichten historisch hohe Niveaus. Als die Krise über die Portfoliounternehmen hereinbrach, beliefen sich die Portfolioverluste auf unglaubliche 29 % – und dennoch gelang es den Fonds³, einen Multiplikator auf das investierte Kapital (MOIC) von 1,5 zu generieren.

Sowohl Entry- als auch Leverage-Multiplikatoren fielen nach der Finanzkrise niedriger aus. Im Zuge der Konjunkturerholung verringerten sich die Portfolioverluste auf 8 % und die Exit-Bewertungen erreichten Multiplikatorwerte von 2,4. Infolgedessen generierten auch Private-Equity-Fonds wieder höhere MOIC von 2,2 und die Veräußerungsgewinne konnten um sage und schreibe 140 % gesteigert werden – vom 0,5-Fachen (vor der Krise) auf das 1,2-Fache (danach).

Die Vintages im Zeitraum von 2015-2018 liefern weiterhin und trotz der pandemiebedingten Einschränkungen ab Anfang 2020 hohe Multiplikatorwerte von 2,1. Die durchschnittlichen Exit-Multiplikatoren betragen 2,4 und die Portfolioverluste liegen bei 10 %.

Ausblick

Welche Performance ist von den jüngsten Vintages der Private-Equity-Fonds zwischen 2019 und 2021 zu erwarten?

Zum einen bewegen sich Entry-Multiplikatoren, ebenso wie die Bewertungen aller wichtigen Anlageklassen, wieder auf Rekordniveau. Zum anderen ist der Fremdfinanzierungsgrad niedriger als vor der Finanzkrise. Damals waren auch die Zinsen auf einem Tiefpunkt und die Covenants wenig anspruchsvoll.

Im Großen und Ganzen sind in einem sich verschlechternden makroökonomischen Umfeld Renditen unter denen der jüngsten Wachstumsjahre, aber über dem vor der Finanzkrise verzeichneten Niveau zu erwarten. In Anbetracht der vergangenen Performance unserer Fonds gehen wir davon aus, dass das Verlustpotenzial bei 15-20 % liegen könnte, und dass MOICs zwischen 1,7 und 1,8 durchaus möglich sind:

Hinweis:Aus der Ertragsentwicklung der Vergangenheit lässt sich nicht zwangsläufig auf die Ertragsentwicklung der Zukunft schließen, denn die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind nicht mit denen der Vergangenheit vergleichbar, die sich unter Umständen auch nicht wiederholen.
Bewertung per 30. Juni 2022. Nordamerikanische und europäische Unternehmen in den Primär-Buyout-Fonds von Altamar – ausschließlich Primaries. .Ausschließlich Unternehmen aus dem Debt-Bereich Realisierter Kapitalverlust = realisierter Verlust geteilt durch gesamten realisierten Verlust. Die Zahlen beziehen sich auf reife Private-Equity-Dachfonds von ACP (ABE, ABG, Altamar V, Altamar VIII & Altamar X). Bewertungen per 30. Juni 2022. Die „realised return“ entspricht den realisierten Kapitalanlagen ohne abgeschriebene Kapitalanlagen. Die „total return“ entspricht sowohl den realisierten als auch den nicht realisierten Kapitalanlagen, einschließlich abgeschriebener Kapitalanlagen.
Die Jahrgänge nach der Krise bringen also attraktivere Entry-Bewertungen und einen niedrigeren Fremdfinanzierungsgrad mit sich und werden somit voraussichtlich höhere Erträge generieren. Bei den „postpandemischen“ Jahrgängen 2022-2025 sind Werte in etwa auf dem nach der Finanzkrise verzeichneten Niveau möglich: ein realisierter Brutto-MOIC von rund 2,7, realisierter Kapitalverlust bzw. Verlustquoten von 9 % und Gesamtmultiplikatoren von 2,2.

Die Vintage-Diversifizierung von Private-Equity-Dachfonds oder -Programmen wird in stürmischen Zeiten auch weiterhin für Resilienz sorgen und attraktive langfristige Erträge liefern4.
  1. Wertentwicklung des S&P 500 vom 1. Januar bis zum 20. Oktober 2022.
  2. Wertentwicklung 10-jähriger Staatsanleihen vom 1. Januar bis zum 20. Oktober 2022.
  3. Die Zahlen beziehen sich auf reife Private-Equity-Dachfonds von ACP (ABE, ABG, Altamar V, Altamar VIII & Altamar X).
  4. Für weitere Informationen schauen Sie sich „Targeting Private Assets“, Seite 42 an.

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